Erfolgreich in dem, was man tut

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Erfolgreich in dem, was man tut

9. Februar 2024 agvs-upsa.ch – Chiara Affolter erzielte im AGVS-Eignungstest ein sehr gutes Ergebnis. Dieser gibt  Hinweise darauf, ob die eigenen Fähigkeiten für einen Beruf in der Autowelt ausreichen. Und dennoch brauchte es in ihrem Fall mehrere Anläufe, bis sie eine Lehre in einer mittelgrossen Garage absolvieren konnte. Das sind die Gründe. Cynthia Mira


Wenn sie nicht in der Werkstatt ist, spielt Chiara Affolter fürs Leben gerne Fussball. Mit dem erfolgreichen Lehrabschluss stehen ihr nun vielfältige Weiterbildungen offen. Foto: AGVS-Medien


Steht ein Reifenwechsel an oder leuchtet beim Auto ein Warnsignal auf, dann fragen ihre Bekannten sie gerne um Rat: Chiara Affolter hatte ihre Lehre zur Automobil-Mechatronikerin in der Garage Auto Studer AG in Langenthal im letzten Sommer erfolgreich abgeschlossen. Eine Ausbildung, die sie jederzeit wieder machen würde, wie sie sagt. Und eine Ausbildung, bei der sie sich wünschen würde, dass mehr Frauen den Weg einschlagen würden. Denn: «Es gibt absolut nichts, was dagegenspricht.» Auch sämtliche Vorurteile, wonach man als Frau gewisse Tätigkeiten kaum ausführen könne, habe sie widerlegen können. «Ich kam von der Kraft her bei denselben Arbeiten an meine Grenzen wie meine männlichen Kollegen.» Dennoch war genau das Kraftthema ein Grund für Absagen, als sie sich nach der Schule bei verschiedenen Garagen für eine Lehrstelle bewor
ben hatte: «Einmal erhielt ich unterschwellig die Rückmeldung, dass sie mir die Stelle nicht geben können, weil sie befürchten, dass es körperlich zu anstrengend für mich wird.» Dabei gebe es für jegliche Arbeiten auch genügend Hilfsmittel.

Eine lustige Anekdote zu diesem Thema kann die 20-Jährige auch über einen Austausch mit einem Kunden erzählen: «Ein Mann sagte mir einmal, dass er nicht glaubt, dass ich das kann, geschweige denn wisse, wie das geht. Erhat vergeblich versucht, die Antenne vom Auto zu schrauben.» Sie habe dies dann ohne Weiteres geschafft. Verblüffte Blicke erntet sie gelegentlich auch, wenn sie sich mit Gleichaltrigen im Privaten über den Beruf unterhält. «Es kommt eigentlich immer zuerst das KV und dann etwas in der Gesundheitsbranche.» Wenn sie dann auf ihren Beruf angesprochen werde, erhalte sie in der Regel die überraschte Rückfrage: «Wirklich?»

Für sie aber stand ein Beruf in der vielfältigen Welt der Autoberufe rasch fest. Dies, obwohl ihre Eltern zunächst Bedenken äusserten. «Wenn man selbst noch unsicher ist und die Eltern dann eher dagegen sind, ist die Chance vielleicht grösser, dass man es nicht macht», sagt sie. Für sie sei das aber kein Thema gewesen. «Meine Mutter hat schnell eingelenkt, weil sie gemerkt hat, dass ich das wirklich will.» Als eine der besten Lehrabgänger:innen hat Affolter letztes Jahr auch an der Qualifikationsrunde für die Schweizermeisterschaften teilgenommen. Eine spannende Erfahrung, die sie nicht missen möchte, wie sie sagt. Nun sei sie drauf und dran, die Berufsmaturität zu absolvieren, damit sie mit einem technischen Studium im September fortfahren könne.
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