Schweizer Flotten investieren in E-Mobilität

Schweizer Unternehmen treiben den Wandel im Flottenmanagement aktiv voran: Dies ist die zentrale Erkenntnis des Schweizer Fleet and Mobility Barometer 2025. Die Umfrage wird jährlich von der Wissens- und Forschungsplattform Arval Mobility Observatory durchgeführt, welche damit zum Forschungs- und Informationsaustausch im Firmenflotten- und Mobilitätssektor beiträgt.
Elektrifizierung für die Nachhaltigkeit
Schweizer Flottenmanager treiben die Einführung alternativer Energietechnologien (HEV, PHEV oder BEV) in ihren Personenwagenflotten zügig voran: So haben bereits 87 Prozent der Unternehmen Teile ihrer Flotte elektrifiziert oder ziehen dies in den nächsten drei Jahren in Betracht – dies liegt über dem europäischen Durchschnitt von 75 Prozent. Als Haupthindernis für die Einführung von rein elektrischen Personenwagen geben 69 Prozent die fehlenden Ladeinfrastrukturen an. Diese Situation wird jedoch im grossen Stil optimiert: Ganze 88 Prozent der befragten Schweizer Firmen haben bereits eine Ladestrategie oder planen, eine solche umzusetzen.
Der Umstieg auf reine Elektrofahrzeuge wird insgesamt als grosse Herausforderung bezeichnet: 30 Prozent der Firmen zählen die Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotte zu den wichtigsten Herausforderungen für die nächsten drei Jahre. Weitere 28 Prozent passen ihre Flotte aufgrund der restriktiven öffentlichen Politik in Bezug auf Verbrennungsmotoren an. In diesem Zusammenhang steht auch das klare Bewusstsein für die Dekarbonisierung: 15 Prozent der Schweizer Unternehmen verfolgen bereits Dekarbonisierungsziele, und weitere 27 Prozent evaluieren solche Ziele derzeit.
Flottegrössen bleiben stabil
Auch Flottenmanager in der Schweiz suchen nach Wegen, um die Gesamtbetriebskosten (TCO) im Griff zu behalten. Daher prüfen sie geeignete Finanzierungsmethoden, um ihre Flotten kosteneffizient zu betreiben: So nutzen aktuell 22 Prozent der Schweizer Unternehmen Full-Service-Leasing als Hauptfinanzierungsmethode, und weitere 19 Prozent erwägen die Einführung oder Ausweitung von Full-Service-Leasing in den nächsten drei Jahren. Trotz der Herausforderungen in Bezug auf die Kosten schaut der Grossteil der Flottenmanager in der Schweiz zuversichtlich in die Zukunft: 94 Prozent gehen davon aus, dass ihre Flotten in den nächsten drei Jahren stabil bleiben oder wachsen (18 Prozent). Damit stehen sie in Einklang zu anderen europäischen Märkten, die zu 91 Prozent mit Konstanz und zu 24 Prozent mit Wachstum rechnen. Dieser Trend hält seit zwei Jahren an und zeigt sich unabhängig von Unternehmensgrösse und Fahrzeugtyp, sowohl bei Personenwagen als auch leichten Nutzfahrzeugen. Wachstum wird durch die Geschäftsentwicklung getrieben (76 Prozent), gefolgt von personalwirtschaftlichen Gründen (47 Prozent).
Mitarbeiterzufriedenheit durch Mobilitätsstrategien
Mobilität ist in Unternehmen längst nicht mehr nur Mittel zum Zweck, sondern wird heutzutage von einer Mehrheit auch dazu genutzt, die gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern. Bereits 74 Prozent der Schweizer Firmen engagieren sich entsprechend und haben mindestens eine Mobilitätsstrategie umgesetzt oder erwägen dies und liegen damit im europäischen Benchmark (77 Prozent). Rund die Hälfte der Schweizer Unternehmen gibt an, die Einhaltung von internen Richtlinien zur gesellschaftlichen Verantwortung sei der Hauptgrund für die Mobilitätsstrategie. An zweiter Stelle nennen über 40 Prozent der Flottenmanager personalwirtschaftliche Bedürfnisse wie Talentakquise oder Mitarbeiterbindung als massgebend.
Was die Sicherheits- und Verhaltensaspekte betrifft, zeigt die Umfrage erstaunlicherweise eine noch begrenzte Nutzung von gewonnenen Telematik-Daten: Zwar haben bereits 33 Prozent der Unternehmen Telematik-Tools in Fahrzeugen installiert; jedoch nutzen derzeit nur 14 Prozent die gewonnenen Daten – weitere 47 Prozent planen dies in den nächsten drei Jahren, was das Potenzial deutlich macht. Ob die geringe Nutzung primär an mangelndem Know-how, fehlender Kapazität oder aber an datenschutzrechtlichen Bedenken liegt, ist nicht bekannt.
«Ein ausgewogenes Mobilitätsmanagement ist entscheidend, um ökologische, wirtschaftliche und HR-Herausforderungen zu meistern. Trotz Hürden wie der Ladeinfrastruktur bietet die Elektrifizierung der Flotte neue Chancen. Unternehmen setzen auf smarte Lade-, Finanzierungs- und Mobilitätslösungen, um Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu steigern», resümiert Cyrill Bucher, Consultant von Arval Schweiz.