AGVS wird Mitglied im Verein Cardossier

Strategischer Entscheid

AGVS wird Mitglied im Verein Cardossier

17. Juni 2020 –agvs-upsa.ch. Der Verein Cardossier will eine Plattform für die vertrauenswürdige Information über den Lebenszyklus eines Fahrzeugs und den sicheren Datenaustausch zu etablieren. Dabei setzt er auf die Blockchain-Technologie. Mit dabei ist auch der AGVS.
 
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Mithilfe der Blockchain-Technologie soll die gesamte Historie eines Fahrzeugs lückenlos dargestellt werden. Quelle: iStock

sco. Den Entscheid, sich im Verein Cardossier zu engagieren, fällte der Zentralvorstand an seiner Sitzung vom 16. Juni. Gleichzeitig nimmt der AGVS Einsitz im Vorstand. «Wir wollen mitarbeiten und die Interessen der Schweizer Garagisten wahrnehmen», erklärt Markus Aegerter (Bild), Geschäftsleitungsmitglied im AGVS.  Vereinsmitglieder sind unter anderen das Bundesamt für Strassen (Astra), Amag, Emil Frey, TCS, Auto-i-dat, Postfinance, die Versicherer Axa und Mobiliar sowie Auto-Schweiz. Entwickelt wird die Plattform vom Schweizer Softwareunternehmen AdNovum.
 
Cardossier hat das Ziel, Transparenz in das automobile Ökosystem zu bringen und Vertrauen für alle Handelspartner zu etablieren. Denn Vertrauen ist eine zentrale Voraussetzung für jede Art von Handel. Beim Fahrzeughandel gilt das ganz besonders, schliesslich stellt der Fahrzeugkauf für den Kunden eine erhebliche Investition dar. Heute ist die tatsächliche Geschichte eines Fahrzeugs selten lückenlos dargestellt und transparent nachvollziehbar. Versteckte Schäden können später zu erheblichen Verlusten und viel Ärger führen – und zwar für den Autobesitzer wie für den Garagisten.
 
Mithilfe der Blockchain-Technologie soll die gesamte Historie eines Fahrzeugs lückenlos dargestellt werden. Die ersten elf Millionen Datensätze wurden im Mai vom Datenspezialisten Auto-i-dat auf die Plattform geladen. Dabei sei der Begriff Blockchain im Zusammenhang mit Cardossier etwas missverständlich, erklärt Franziska Füglistaler, CEO von Cardossier: «Es ist nicht so, dass jeder Player Zugriff auf alle Daten hat. Jeder Teilnehmer sieht nur seine Daten und tauscht sie jeweils für eine Transaktion mit seinen Transaktionspartnern.» Das heisst beispielsweise, dass ein Garagist in einem Schadenfall seine Daten mit den Daten des Versicherers teilt – aber sonst mit niemandem. Für die digitale Optimierung und Automatisierung von Prozessen braucht es saubere Daten. Teilnehmer, die solche attraktiven und sauberen Daten haben, können diese anderen verkaufen und erhalten dafür den vereinbarten Preis. Interessant ist, dass man nun im Cardossier-Netzwerk auch Einzeldatensätze zu kleinen Preisen mit Micropayment handeln kann Das Clearing erfolgt über die Postfinance.

Cardossier wird nicht einfach ein weiterer Schritt in der Digitalisierung der Autobranche sein, sondern vielmehr ein Sprung in eine neue Welt. Markus Aegerter erwartet eine Steigerung der Effizienz in der gesamten Wertschöpfungskette: etwa durch die Digitalisierung der Fahrzeugimmatrikulation und des Fahrzeugausweises sowie von Leasingprozessen, Schadenmanagement und Flottenmanagement.

Den Nutzen für die Garagisten als Teil dieser Wertschöpfungskette erklärt Franziska Füglistaler mit einer rhetorischen Frage: «Wieso soll ich am Samstagnachmittag bei einem Kunden-Event meines Garagisten nicht ein neues Auto kaufen, versichern und gleich immatrikulieren können und dabei gleichzeitig mein altes Fahrzeug verkaufen und exmatrikulieren – und das am besten gleich mit meinem Handy?» Noch sei es eine Vision, sagt die Cardossier-Chefin: «Aber Teile dieser Vision wollen wir schon nächstes Jahr umsetzen!»
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